Sehr geehrter Herr Mag. Schmidt,
zu ihren Behauptungen in der Steirerkrone vom 08. April sowie im Privat-Fernsehsender ATV vom 11. April bezüglich der Sinnlosigkeit von Schulungen bzw. aufgezwungener Yoga-Übungen für Arbeitslose stelle ich wiederholt fest:
Auftrag des AMS ist es u. a. dabei zu unterstützen, dass Arbeitslosigkeit möglichst kurz dauert und dass bei längerer Arbeitslosigkeit die Arbeitsmarktchancen der von uns betreuten Personen über Orientierungs-, Aktivierungs-, sowie Trainings- und Qualifizierungsangebote mit dem Ziel einer nachfolgenden Arbeitsaufnahme erhöht werden.
Immerhin haben in der Steiermark über diese arbeitsmarktpolitischen Interventionen im Jahr 2006 60% der Männer und 53% der Frauen unmittelbar nach Teilnahme eine Arbeit aufgenommen.
Alle TeilnehmerInnen an AMS-Kursen sind angehalten, anonym via Internet eine Zufriedenheitsbewertung abzugeben. Die Bewertungen für die steirischen Unterstützungsmaßnahmen sind Österreichweit im Spitzenfeld.
Die Fälle, in denen Unzufriedenheit mit unserem Angebot explizit geäußert wird sind sehr gering und diese Einzelfälle treten ausschließlich bei Langzeitarbeitslosen Personen und bei Aktivierungsmaßnahmen auf. Bei diesen Maßnahmen geht es immer darum, die Such- und Vorstellungsstrategien zu verbessern.
Es ist uns nur zu sehr bewusst, dass lange Arbeitslosigkeit die meisten Betroffenen sehr belastet. Ihr Vorgehen der pauschalen Verunglimpfung des AMS und seiner MitarbeiterInnen kann diese Situation aber nicht verbessern. Ich habe das mehrmals Ihnen und Ihren KollegInnen zu erklären versucht. Sie wissen auch, dass ich nicht anstehe, aufgetretene Fehler bei einer Betreuung von 120.000 Menschen im Jahr als solche zu benennen und zu bearbeiten.
Ich verwahre mich aber gegen Ihre Verbreitung unwahrer Tatsachen wie ihre scheinbar medienwirksamen Behauptungen über vom AMS Steiermark aufgezwungene Yogakurse. Ich stelle hiermit fest, dass es solche Kurse oder Inhalte im AMS Steiermark nicht gibt und nie gab.
Sie machen sich als Sprachrohr für Arbeitslose Menschen unglaubwürdig, wenn Sie weiterhin bewusst Fehlinformationen in die Welt setzen und müssen es verantworten, wenn Sie dadurch die Gesprächsbasis mit mir verunmöglichen. Mir ist diese Feststellung deshalb wichtig, weil andere ProponentInnen Ihres Vereins sehr wohl mit mir in einem konstruktiven Dialog stehen und die – wie diese meinen – „paar Problempunkte“ zwischen AMS und dessen Klienten im Sinne einer Lösungsfindung bearbeiten wollen.
Mit freundlichen Grüßen
Mag. Karl-Heinz Snobe
AMS Landesgeschäftsführer
(diese Mail ergeht auch an einzelne steirische MedienvertreterInnen)